Während meines Studiums zur Tierphysiotherapeutin beschäftigte ich
mich im Rahmen meiner Facharbeit mit dem „Schwimmer-Syndrom“Eine von mir geplante Langzeitstudie soll den Ursachen „auf die Spur“ kommen.
Wenn Sie selber einen Schwimmer-Welpen in einem ihrer Würfe haben
oder hatten, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich werde versuchen Ihnen weiterzuhelfen.
Gleichzeitig bin ich an Daten jedweder Art im Rahmen meiner
Langzeitstudie interessiert. ( s. Fragebogen als PdF-Anlage )
Nachfolgend einige , in Kurzform zusammengestellte Informationen :
( Auszüge Facharbeit )
Was ist „Flat Puppy“ ?
Das Krankheitsbild des „Schwimmer Syndroms“ wurde inzwischen bei vielen
unterschiedlichen Hunderassen beobachtet, wie z.B. bei der Englischen
Bulldogge, beim Yorkshire- und Foxterrier, beim Zwergpudel, beim Pekinesen,
beim Bullmastiff, beim Deutschen Schäferhund beim Golden Retriever und
vielen anderen mehr. Sogar bei Katzen, Kaninchen, Schweinen und auch
beim
Menschen gab es bereits ähnliche Krankheitsbilder.
Bei Hundewelpen zwischen dem 10ten und 18ten Lebenstag
( Rasseabhängig auch bei Welpen bis zur 5ten Lebenswoche ), wenn sie
normalerweise zu laufen beginnen, findet man hin und wieder einen oder
mehrere Tiere in einem Wurf,
die buchstäblich „nicht auf die Beine kommen“.
Aber auch Katzenwelpen werden von dieser Entwicklungsstörung nicht verschont.
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Die betroffenen Tiere erkennt man an bilateral abgespreizten Gliedmaßen.
Meistens sind nur die Hintergliedmaße betroffen, häufig aber auch Vorder-
und Hintergliedmaße.
Durch das Auseinandergrätschen der Gliedmaße erfolgt
Druck vor allem auf die Innenseiten der Gliedmaßenenden, wobei das eigene
Körpergewicht durch Hebelwirkung verstärkt auf diese übertragen werden kann.
Die betroffenen Tiere erkennt man an bilateral abgespreizten Gliedmaßen.
Meistens sind nur die Hintergliedmaße betroffen, häufig aber auch Vorder-
und Hintergliedmaße.
Durch das Auseinandergrätschen der Gliedmaße erfolgt
Druck vor allem auf die Innenseiten der Gliedmaßenenden, wobei das eigene
Körpergewicht durch Hebelwirkung verstärkt auf diese übertragen werden kann.
Dadurch drehen sich bei vielen Tieren die noch sehr weichen, knorpeligen
Beine unter Belastung der Fußwurzel- und Fersengelenke weiter nach auswärts.
Hierdurch können die betroffenen Gelenkkapseln überdehnen. Bleiben die Gliedmaße
dauerhaft verbogen, kann es zu einer Versteifung kommen, die das Stehen oder
Laufen letztendlich unmöglich machen.
Insbesondere bei übergewichtigen Welpen wird der Brustkorb,
der durch die Bewegungseinschränkung fast ständig in Bauchlage liegenden Tiere, durch
das auf dem Brustbein lastende Eigengewicht komprimiert. Die Rippen, die in
diesem Alter noch nicht ausreichend durch Kalkeinlagerungen stabilisiert sind,
geben dem Druck nach, so dass der Brustkorb zunehmend breiter und flacher wird.
Die Bewegung des Welpen ähneln einer Paddel- oder Schwimmbewegung,
daher der Name „Schwimmer-Syndrom“.
Die große Anzahl ganz unterschiedlicher Rassen lässt vermuten, dass es sich beim
„Schwimmer-Syndrom“ eher nicht um eine genetisch bedingte Störung handelt,
wie vielfach von Züchtern und Zuchtverbänden vermutet.
Inzwischen wird weitestgehend davon ausgegangen, dass die auftretende Lähmung
der Gliedmaße durch eine mangelhafte bis nicht vorhandene Myelinsierung der Axone hervorgerufen wird,
was zu einer mangelhaften Reizleitung der Nerven führt.
Bei Wirbeltieren ( Vertebraten ) sind die meisten Axone von einer Myelinscheide
umhüllt ( Markhaltige Nervenfaser ), die von Schwannschen Zellen im peripheren
Nervensystem oder von Oligodendrozyten im Zentralen Nervensystem gebildet
wird und die im Abstand von etwa 2 mm an den Ranvierschen Schnürringen
unterbrochen ist. Mit Myelin umhüllte Axone leiten Nervenimpulse etwa
10mal schneller als Axone, die nicht von Myelinscheiden umhüllt sind .
Es können Fortleitungsgeschwindigkeiten von mehr als 120 m/s erreicht werden.
Unmittelbar nach der Geburt fehlen die Markscheiden, bilden sich aber im
Laufe der Entwicklung aus.
Beim „Schwimmer-Syndrom“ geht man von der verzögerten und/oder
mangelhaften Ausprägung der Myelinscheide in der Entwicklungsphase aus.
Warum es zu einer Verzögerung und/oder mangelhaften Ausprägung kommt,
ist veterinärmedizinisch noch nicht geklärt.
Behandlung des Schwimmer-Syndroms :
Durch eine Reihe von gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen bestehen
sehr gute Chancen eine Heilung herbeizuführen.
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Massagen
Tonisierende (kräftigende)
Massage
der
Muskulatur
Nervenmassage ( Tapping )
Aktive Bewegungsübungen
Passive Bewegungsübungen
Bandagierungen
Weitere Maßnahmen
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z.B. bei Übergewicht des Welpen sollte dringend eine Gewichtsreduktion erfolgen.
Allen Behandlungen ist eins gemeinsam : Je häufiger die Behandlungen
durchgeführt werden
( in kleinen Intervallen ) und je früher mit der Behandlung begonnen wird,
desto eher stellt sich der Behandlungserfolg ein, denn ein Schwimmer-Welpe ist immer ein Akutfall.
Behandlung veterinärmedizinsch
Da das Schwimmer Syndrom veterinärmedizinisch weitestgehend noch nicht erforscht ist,
beschränken sich die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten
lediglich auf die unterstützenden Gaben von Vitamin B, Vitamin E und Selen.
Bewährt haben sich Gaben von Vitamin B Komplexen bzw. von Vitamin B12 Präparaten.
Bei Gaben der B-Vitamine muss nicht auf eine genaue Dosierung geachtet werden,
da eine Überdosierung der wasserlöslichen Vitamine nicht erfolgen kann.
Bei Verabreichung von fettlöslichem Vitamin E und Selen ist auf eine genaue
Dosierung zu achten, da eine Überdosierung zu Magen-Darm Problemen führen kann.
Es wird zu einer Dosierung von 5mg Vitamin/kg Körpergewicht geraten.